Projektdokumentation

  1. Einleitung

Ein eigenes Buch schreiben. Diese Idee kam mir bereits bei der Projektausstellung vom letzten Jahr. Ich habe schon immer gerne Geschichten geschrieben, in der Mittelstufe habe ich den Schreibwettbewerb „Als die Welt noch jung war“ gewonnen. Danach wurde über die ganze Mittelstufe hinweg bei meinem Lehrer das Schreiben weiterhin intensiv gefördert. In der 6. Klasse führten wir zuerst über mehrere Wochen hinweg ein Tagebuch, danach bekamen wir die Aufgabe, ein eigenes Buch zu schreiben. Damals schrieb ich einfach drauf los und kreierte meine eigene kleine Geschichte, ohne viel Inhalt oder Handlung. Jetzt, drei Jahre später, hat sich meine Vorstellung davon, was ein Buch ausmacht, komplett geändert. Ein Buch schreiben bedeutet nicht, sich einfach hinzusetzen und loszuschreiben. Ein Buch bedarf einer langen Planung. Die Geschichte sollte bis ins kleinste Detail ausgearbeitet werden, bevor mit dem eigentlichen Schreiben begonnen wird. Alle Charaktere, die darin vorkommen, müssen klar definiert werden. Die Namen harmonieren und dem Leser im Gedächtnis bleiben. Die Charaktereigenschaften sollten gut zu den Personen und deren Handeln passen und sich durch die ganze Geschichte ziehen. Ein entsprechendes Aussehen bringt diese zusätzlich zum Ausdruck. Um einen eigenen Roman zu schreiben, braucht man sehr viel Fantasie. Im Kopf entsteht eine ganze Welt, in der die Charaktere leben und sich die Handlungen abspielen. Das, was einen Leser bei einem guten Buch meiner Meinung nach richtig mitreisst, ist das unerwartete. Es müssen Dinge geschehen, die der Leser nie erwartet hätte. Ein gutes Beispiel dazu ist Severus Snape aus Harry Potter. Bis ans Ende baut der Leser einen grossen Hass gegen diesen Mann auf, spätestens als er Dumbledore tötet. Am Ende des siebten Buches kommt dann das Unglaubliche aus. Niemand hat erwartet, dass Snape die ganze Zeit auf der Seite von Dumbledore war und nur dessen Befehle befolgt hat. Mehrere Male hat er Harry sogar das Leben gerettet. Ich habe versucht, mein eigenes Buch genau so aufzubauen. 

 

  1. Arbeitsvorgang

Plot

Der Beginn jedes Buches ist die Planung. Der erste Schritt bestand darin, die Handlung der Geschichte, die ich bereits im Kopf hatte auf Papier zu bringen. Zuerst habe ich einen Zeitstrahl gezeichnet, auf dem die zeitliche Abfolge der Ereignisse ersichtlich ist. Anschliessend definierte ich die einzelnen Kapitel und schrieb eine kurze Zusammenfassung der Handlungsabläufe. Während dem Schreiben konnte ich jedes Mal darauf zurückgreifen, wenn ich unsicher war und nicht mehr weiter wusste.

Charaktere

An den ersten Arbeitstagen setzte ich mich grösstenteils mit den Charakteren auseinander. Zur Bestimmung der Charaktereigenschaften habe ich eine Tabelle aus dem Internet benutzt, aus der ich passende Eigenschaften heraussuchte. Auf die Auswahl der Namen habe ich grossen Wert gelegt. Ich will verhindern, dass der Leser ihm bekannte Personen mit den Namen in meiner Geschichte verbinden kann. Somit habe ich mich dazu entschieden, selber Namen zu erfinden. Dazu habe ich die Eigenschaften/Rolle der Charaktere ins Lateinische oder Englische übersetzt und einen eigenen Namen gebildet. Hier ein Beispiel: Der Name Versiporcus besteht aus den Wörtern ‚versipellis’ und ‚Orcus’, was auf Deutsch so viel bedeutet wie ‚verwandelnd’ und ‚Gott der Unterwelt’.

Schreiben

Nachdem der grobe Ablauf des ganzen Fantasy Romans geplant war, habe ich mit dem schreiben begonnen. Ich investierte beinahe täglich Zeit in mein Projekt. An manchen Tagen ist mir ein Wort nach dem anderen nur so aus dem Kopf gesprudelt, an anderen habe ich fast nichts hinbekommen. Ich denke aber, das ist so beim Schreiben. Man muss dazu in Stimmung sein, ansonsten schreibt man aus Zwang und dieses Resultat ist meist nicht zufriedenstellend.

Überarbeiten 

Mit dem blossen Schreiben ist noch lange nicht alles getan. Der entstandene Text muss mehrmals gründlich überarbeitet werden. Ich habe Formulierungen verändert, Textstellen hinzugefügt, andere wieder entfernt. Jedes Kapitel benötigt einen ansprechenden und aussagekräftigen Titel. Ich entschied mich für Titel, die nur aus einem Wort bestehen, da diese kurz und bündig sind. Der Leser kann jeweils selber mutmassen, was in diesem Abschnitt der Geschichte passieren könnte. Da die Geschichte im Buch nicht ganz dem Zeitstrahl nach gegliedert ist, habe ich dem Titel das Datum des Tages hinzugefügt.

Korrektur 

Der ganze Text muss fehlerfrei verfasst sein, damit der Leser nicht durch die Recht­schreibe­fehler gestört wird. Ich bin mir sicher, dass sich auch jetzt noch einige eingeschlichen haben, was sich aber gar nicht so einfach verhindern lässt. Die Textseiten habe ich jeweils per Mail an meine Lektoren gesendet, die sie auf Papier ausgedruckt und korrigiert haben. Meine Aufgabe danach war es, die Korrekturen ins Word-Dokument zu übertragen.

Cover

Das Cover und der Buchtitel sind etwas vom Wichtigsten. Beides sollte auf den ersten Blick sehr ansprechend sein und den potentiellen Leser dazu bringen, sich das Buch genauer anzuschauen und den Klappentext zu lesen. Ich entschied mich für eine Baumrindentextur als Hintergrund, da sich beinahe die ganze Story im Wald abspielt. Der Titel sollte kurz und bündig sein, nur aus einem Wort bestehen. Nach intensiver Studie von bestehenden Büchern habe ich mein eigenes Cover in Photoshop erstellt. Durch meine Vorkenntnisse kam ich ganz gut mit dem Programm zurecht, mehr Probleme gab es bei der Berechnung für die Druckvorlage, der Buchrücken muss auch berücksichtigt werden.

Setzen des Textes

Nachdem der vorhandene Text fertig überarbeitet war, formatierte ich das Buch mit Seitenrändern, Absätzen, Nummerierung, Steckbriefen und so weiter. Anschliessend habe ich daraus ein PDF generiert, welches die Buchbinderei benötigt, um das Buch zu drucken und zu binden. Diesen Arbeitsschritt habe ich komplett in Word umgesetzt.

 

  1. Reflexionen

Ich denke, das Ergebnis lässt sich sehen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich vollständig zufrieden bin damit. Diese Seiten habe ich unter hohem Zeitdruck geschrieben, ständig mit dem Hintergedanken, dass ich nur noch so und so viel Zeit zur Verfügung habe bis zum Abgabetermin. Ich war während den ganzen letzten Monaten angespannt. Ein Buch unter Zeitdruck zu schreiben, ist das dümmste, was man tun kann. Jedes Kapitel muss meiner Meinung nach viele Male erneut durchgelesen und verbessert werden, damit der Text bis ins kleinste Detail perfekt wird. Zeit, um das zu tun, hatte ich nur beim ersten Kapitel. Das 1. Kapitel, Sokrate – Flucht, ist bereits vor dem Projektstart über mehrere Wochen hinweg entstanden. entstanden. Mindestens zwanzig mal, verteilt auf verschiedene Tage, habe ich es neu überarbeitet, manches weggenommen, anderes hinzugefügt. Wenn ich nochmals ein Abschlussprojekt machen müsste, würde ich vor allem eins anders machen: Kein Buch schreiben! Um ein gutes Buch schreiben zu können, muss man unendlich Zeit haben und daran arbeiten können, wenn man zum Schreiben aufgelegt ist. Bei einem Buch hilft ein noch so guter Zeitplan nichts, an manchen Tagen schreibt man problemlos mehrere Seiten hintereinander, an anderen bekommt man überhaupt nichts auf die Reihe. Für mich ist das Buch so etwas wie eine Vorversion, ein Entwurf. In meinem Kopf gibt es bereits Ideen für weitere Bücher aus dieser Welt. Ich werde in nächster Zeit weiter an dem Werk arbeiten, ohne Zeitdruck, und es mit allen Kapiteln so handhaben, wie mit dem ersten.

Ich habe mein Schreibziel nicht erreicht. Nur etwa 66% der ganzen Geschichte konnte ich bis zum Abgabetermin realisieren und in den Wochen darauf folgen viele spezielle Anlässe wie das Klassenlager und der Sporttag, die mich an einer Fertigstellung des Projektes bis zur Präsentation hindern werden. Ich habe mir jedoch zum Ziel gesetzt nach dem eigentlichen Abgabetermin weiter an meinem Projekt zu arbeiten. Beinahe meine ganze Freizeit der letzten drei Monate habe ich in dieses Buch investiert. Wenn ich mich nach dem Abgabetermin einfach zurücklehnen würde, hätte ich diese Zeit vergebens aufgewendet und ich hätte nie ein fertiges Produkt, das ich mit Stolz in den Händen halten könnte. Aus diesem Grund werde ich mein Buchprojekt bis zum Ende der Sommerferien abschliessen um mein Werk danach zu einem vollwertigen Buch binden lassen zu können.